RICHARD TESCHNER


Richard Teschner
Karlsbad 1879 - 1948 Wien

„Stillleben“
Öl auf Leinwand auf Karton
28,5 x 21,5 cm
Monogrammiert und dat. (19)24 o.r.

Provenienz:
Bibliothek der Genossenschaft der bildenden Künstler, Wien,
rückseitig Stempel

Das breite Aufgabengebiet seiner Figurenbühne füllte Teschner bis zu seinem Tod 1948 größtenteils selbst aus. So wirkte er unter anderem als Maler, Grafiker, Bildhauer, Bühnen-, Kostümbildner, Regisseur und Filmemacher.

Der 1879 in Karlsbad geborene Richard Teschner studierte von 1895 – 1899 an der Kunstakademie in Prag. Neben seinem Studium hatte er schon sehr früh Kontakt zu den Prager Literaten der Zeit. Durch Sie bekam er erstmals Nähe zu den mystischen Gedanken der einheimischen Literatur mit ihren exotischen Lehren. Von der Enge der böhmischen Hauptstadt fortgetrieben zog es Teschner 1899 nach Wien. Studien an der Akademie in Wien blieben ihm verwährt. So begann er an der Kunstgewerbeschule zu arbeiten. Aber auch die Hauptstadt Wien war ihm zu eng, zu klein in ihrer künstlerischen Freiheit. Dies bewog Richard Teschner in seine Heimat zurückzukehren wo er sich unterschiedliche künstlerische Fähigkeiten autodidaktisch anlernte. Sein zweiter Wien Aufenthalt wurde weit erfolgreicher als der erste. 1909 – 1912 arbeitete er für die Wiener Werkstätte. Den wirklichen internationalen Durchbruch erlangte er 1912 mit seiner „Figurenbühne“, einem fantastischen Marionettentheater welches von der Technik javanischer Wajangfiguren inspiriert wurde.

Richard Teschner war auch als Regisseur, Filmemacher, Bildhauer Grafiker und Designer sehr erfolgreich und ist heute für seine mystischen, skurrilen Skulpturen und Kunstgegenstände bekannt. In Ton, Holz, Stein, Metall oder Keramik schuf er aussergewöhnliche Kunstwerke und Objekte.

Als Maler ist Teschner ebenfalls in Erscheinung getreten. Nicht nur als Grafiker & Illustrator sondern auch als Schöpfer von qualitativ hochwertigen Gemälden machte er sich über die Grenzen hinaus einen Namen. So schuf er auch dieses kleinformatige Stillleben im Stil der neuen Sachlichkeit. Ein Blick in eine Welt des Spieles und der Literatur. Ein Zwiegespräch unterschiedlicher Genres und doch so naheliegend. Sind doch die Worte genauso frei und kreativ wie das Spiel unserer Kinder.